Ein Bandbreite von unendlichen Erinnerungen …
Harry Potter und der Stein der Weisen
Bei diesem Buch muss ich eigentlich immer an die Altbauwohnung denken, in der ich aufgewachsen bin. Wieso, weiß ich gar nicht. Ich bin nicht mal sicher, ob ich noch dort gelebt habe, als ich den ersten Teil dieser Erfolgsserie gelesen habe. Meine Großtante (möge sie in Frieden ruhen) kaufte mir dieses Buch. Ich weiß noch, wie sie mit mir in den Buchladen gegangen ist und sagte: „Such dir etwas aus.“ Und da fand ich Harry. Er war noch ganz neu. Niemand kannte ihn wirklich – soweit ich weiß. Und dieser erste Band der Serie war das erste Buch, das ich komplett alleine gelesen habe. In meinem Exemplar sind sogar noch die kleinen, schändlichen Striche drine, mit denen ich mir die Absätze markiert habe, bei denen ich aufgehört habe, zu lesen. Gruselig! Und emotional betrachtet doch so viel wert.
Harry Potter und die Kammer des Schreckens
Mindestens das erste Kapitel konnte ich einmal auswendig. Das lag an dem Hörbuch. Ich habe es immer zum Einschlafen gehört und meistens von vorne damit angefangen. Ich erinnere mich sogar noch an meine Stereoanlage und das leuchtende Blau ihrer Anzeige. An die Sleepfunktion, die ich immer heimlich länger eingestellt habe, sobald meine Mutter aus dem Zimmer war.
Harry Potter und der Gefangene von Askaban
Dieses Buch ist mit nicht ganz so vielen Erinnerungen bestückt. Dafür aber die Charaktere in seinem Inneren. Die Rumtreiber hatten es mir dermaßen angetan, dass ich mir ihre Vorgeschichte regelmäßig zusammengesponnen habe. Die Teile, die nicht im Buch zu finden waren. Außerdem habe ich – schlagt mich oder lasst es bleiben – Fanfiction im Gay-Bereich zu ihnen geschrieben. RPGler wissen, wie viel Stoff Pairings wie Sirius/James hergeben. Oder James und Sev. *hust* Lassen wir das. Echte Fans werden mich für diese Erinnerung verfluchen.
Harry Potter und der Feuerkelch
Lange Autofahrten nach Dänemark. Zusammen mit meinem Onkel habe ich dieses Buch auf der Autobahn gelesen – oder besser gesagt: Ich habe vorgelesen. Bis mir schlecht wurde vom Runtergucken. Dann sind wir auf das Hörbuch umgestiegen. Ich erinnere mich an McDonalds-Frühstück und das vollgepackte Auto. Daran, dass wir extra langsam gefahren sind, um Rufus Beck lauschen zu können. Und – nicht zu vergessen – den tragbaren CD-Player, denn damals hatte das Auto noch keinen CD-Spieler.
Harry Potter und der Orden des Phoenix
Das einzige Buch, für das nachts vor dem Buchladen stand und gewartet habe, bis sie endlich aufmachen und das Buch verkaufen. War es dieses oder war es der Halbblutprinz? Ich bin mir nicht mehr sicher. Aber bei den beiden Büchern denke ich immer an die kleine Buchhandlung, in der ich damals regelmäßig eingekauft habe. Heute nicht mehr. Heute habe ich eine neue Stammbuchhandlung 😉
Harry Potter und die Heiligtümer des Todes
Ein Buch, das die wohl stärksten und nie vergehenden Erinnerungen beinhaltet. Es erschien am 27. Oktober. An einem Samstag. An meinem 18. Geburtstag. Viele konnten nicht glauben, dass ich an meinem 18. – wenn er doch schon auf einen Samstag fällt – nicht besonderes vorhabe. Aber ich hatte etwas besonders vor. Die Heiligtümer waren mein erstes Geburtstagsgeschenk. Zusammen mit meiner damaligen Freundin verkroch ich mich in mein geliebtes Kellerzimmer im Haus meiner Mutter und wartete, bis es endlich Mitternacht wurde. Denn das Buch war vorbestllt und um Punkt 12 Uhr kam meine Mutter zu uns in den Keller. Sie hatte Sekt dabei und wir waren gerade am Anstoßen, als es an der Tür klingelte und der etwas gestresste Bote mir mein Päckchen überreichte. Gott, war das schön! Wie die folgenden Stunden aussahen, könnt ihr euch denken: Wir haben uns gegenseitig vorgelesen.
Trotzdem habe ich für den letzten Band der Reihe ungefähr genauso lange gebraucht wie ich als Grundschulkind bei dem ersten brauchte. Ich wollte nicht, dass die Geschichte Zuende geht. Ich wollte es nicht! Aber irgendwann … war sie zu Ende.