Wolfsinsinkt

Wolfsinstinkt

Tala legte seinen Mantel ab und ließ sich auf dem Boden vor dem Kamin nieder, genau auf dem Kissen, das der Hund immer zum Schlafen bekommen hatte. Mit pochendem Herzen eilte Ricky in die Küche und kam mit der Kanne Tee und einem zweiten Becher zurück ins Wohnzimmer.
Wie angewurzelt blieb er vor Tala stehen. Seine Hände zitterten leicht, als er ihm den Becher reichte und dafür ein strahlendes Lächeln erhielt. Fasziniert beobachtete er, wie Tala sich die Haare über die Schultern strich, und spürte, wie in ihm der Wunsch aufkam, diese Mähne zu berühren. Ob sie nicht nur die Farbe mit dem Fell des Hundes gemeinsam hatte, sondern ebenfalls dessen Weichheit? Wie hypnotisiert ließ sich Ricky neben Tala sinken, wobei er das Kunststück fertig brachte, nichts von dem Tee zu verschütten.
Auffordernd hielt Tala ihm die Tasse hin und schaffte es mit dieser simplen Bewegung, dass Ricky sich wünschte, der Erdboden würde sich auftun und ihn verschlucken, so peinlich war ihm seine Geistesabwesenheit.
„Entschuldige“, murmelte er und ging damit gleich zu der vertrauteren und persönlicheren Form über, beugte sich vor und schenkte Tala den Tee ein. Als er den Kopf hob, stockte ihm der Atem. Er hatte nicht gemerkt, dass Tala ihm so nahe gekommen war. Jetzt trennte sie kaum eine Handbreit Platz voneinander. Tala legte auf eine Art den Kopf leicht schief, die Ricky noch mehr an den Hund erinnerte. Aus einem Reflex heraus schaute Ricky zu dem zottigen Pelzmantel, der nachlässig über eine Stuhllehne geworfen worden war.
„Was ist?“, fragte Tala dunkel und verursachte damit die nächste Gänsehaut auf Rickys Rücken.

„Nichts“, antwortete er rasch – vielleicht zu rasch. Um ein wenig Zeit zu schinden und sich zu überlegen, was er sagen konnte, trank Ricky einen Schluck Tee. Über den Rand seiner Tasse hinweg beobachtete er, wie Tala das Gleiche tat und sich danach rasch über die Lippen leckte. Aber nicht, wie es jeder Mensch machen würde, von einer Seite zur anderen, sondern von der Mitte ausgehend zur Seite. Wie ein Hund. Ricky schluckte.
„Ich bin gekommen, um mich bei dir zu bedanken“, sagte Tala nach einer Weile, in der Ricky einfach keinen Ton mehr herausgebracht hatte. Dass er die Tasse inzwischen abgestellt hatte, war ein Glück, denn seine Finger zitterten leicht.
„Bedanken?“, fragte er verwirrt. „Wofür?“
Nun schien Tala kurz aus der Fassung zu geraten und nicht so ganz zu begreifen. Doch er fing sich innerhalb von Sekunden und einmal mehr hallte sein angenehm tiefes Lachen durch den Raum.
„Dafür, dass du dich so gut um mich gekümmert hast“, fuhr Tala schließlich fort. Er trank einen kleinen Schluck und erneut vollführte er eine Zungenbewegung, die es schaffte, Rickys Aufmerksamkeit von den umwerfenden Augen abzulenken.
„Ich verstehe nicht so ganz.“ Das war so nicht vollkommen richtig. Es gab lediglich ein Wesen in Alaska, um das er sich bisher gekümmert hatte. Dieser Hund hatte dieselben Augen gehabt wie Tala und sein Fell den gleichen schönen Honigglanz.
Mit einem Mal kam Tala dichter und brachte sein Gesicht so nah vor Rickys, dass er einzig und allein die Augen des Mannes sehen konnte.
„Ich glaube, du verstehst sehr wohl“, sagte Tala leise. Er rührte sich nicht einen Zentimeter. Ricky schluckte und starrte in die hypnotisierenden Iriden, in denen sich der Feuerschein flackernd widerspiegelte. Ein angenehm herber Geruch ging von Tala aus. Er roch nach Kiefern und Feuer und nach Hund. Eine Mischung, von der Ricky so heiß wurde, dass er am liebsten auf der Stelle den Pullover ausgezogen hätte.
Langsam schloss er die Augen und schnupperte, atmete Talas Aroma tief ein, ein kleines Lächeln bog seine Mundwinkel nach oben. Als er die Lider hob, fand er sich Nase an Nase mit Tala wieder, den Bruchteil einer Sekunde später spürte er die weichen, warmen Lippen auf den seinen. Ricky glaubte, ihm würde das Herz stehenbleiben. Wie konnte Tala ihn einfach küssen? Okay, ja, er stand auf Männer, aber das hatte er nicht auf die Stirn gestempelt! Trotzdem brachte er es nicht fertig, den Kopf zurückzuziehen und so den Kuss zu unterbrechen. Im Gegenteil, als er Talas Zungenspitze auf seinen Lippen fühlte, öffnete er bereitwillig den Mund und kam Tala entgegen. Als sich ihre Zungen berührten, schoss ein Prickeln durch seinen Körper, das ihm die Sinne vernebelte.
Offenbar war es genau das gewesen, worauf Tala gewartet hatte, denn kaum dass Ricky sich ein bisschen entspannte, flog er fast schon auf den Rücken und Tala kniete auf allen vieren über ihm. Die Lippen auf seinen lösten sich dabei keine Sekunde. Sobald Ricky den Boden unter dem Kopf spürte, drang Talas Zunge in seine Mundhöhle ein. So einen Kuss hatte Ricky sich bislang nicht einmal vorstellen können. Immer wieder stieß der weiche Zungenmuskel zwischen seinen Lippen hindurch. Unweigerlich fragte Ricky sich, ob es möglich war, so einen der geilsten Orgasmen zu erleben, von denen die Menschheit je gehört hatte.
Er hob die Arme und krallte sich in das weiche Leder von Talas Oberteil. Das überraschte Keuchen konnte er sich bei einem Kuss wie diesem einfach nicht verkneifen.
Damit nicht genug, gleich darauf hatte Ricky eine warme Hand unter seinem Pullover, die sanft seine Haut erkundete. Tala ließ keine Stelle auf seinem Oberkörper aus, die Finger strichen federleicht über seine Brustwarzen. Shit, dass er so empfindlich war, war ihm absolut neu! Allerdings ließ es sich nicht wegleugnen, dass die Lust in ihm aufbrandete und sichtbare körperliche Reaktionen hinterließ.
Ricky klammerte sich fester an Tala, seine Fingernägel bohrten sich kräftig in das helle Leder. Das war fast schon wie Sex, stellte Ricky unzusammenhängend fest. Der sanfte Rhythmus und das Gefühl der geschmeidigen Zunge, die sich zurückzog, um gleich darauf zuzustoßen … Ricky erbebte. Mit einer gezielten Bewegung, für die er seine gesamte noch vorhandene Konzentration brauchte, zog er Tala die Beine weg, der mit einem verblüfften Ächzen auf ihn fiel und den Kuss unterbrach.
Diese Verschnaufpause nutzte Ricky für ein dunkles Aufstöhnen. Talas Becken war auf seinem gelandet und presste mit Druck gegen seinen steinharten Ständer.
Teufel noch eins, er liebte Alaska! Ganz schnell verschwand jeder Zweifel aus Rickys Kopf. Er bäumte sich Tala entgegen und schlang ein Bein um ihn. Das schien Tala zu gefallen, denn das Lächeln kehrte auf sein Gesicht zurück und entwickelte sich schnell zu einem verführerischen Grinsen.
„Hör jetzt ja nicht auf“, flüsterte Ricky. Seine Hand krallte sich in das dunkelblonde Haar und er verwickelte Tala abermals in einen gierigen Kuss. Gott, dieser Mann schmeckte einfach wunderbar und er roch unglaublich gut. Ganz zu schweigen davon, wie er sich anfühlte.
Obendrein schien er dasselbe von ihm zu denken, wenn Ricky das harte Fleisch als Maßstab nahm, das sich aufreizend gegen seinen Bauch drückte. Er war sich nicht ganz sicher, aber wenn das, was er da spürte, wirklich alles zu Tala gehörte, würde der ihn aufspießen und pfählen … Normalerweise wäre das für Ricky ein Grund gewesen, so schnell wie möglich das Weite zu suchen. Hier allerdings steigerte diese Aussicht seine Erregung immens.
Mit eisernem Willen entspannte er seine Hände, ließ sie über Talas Rücken und unter dessen Hosenbund gleiten. So aufdringlich und forsch war er eigentlich nicht, doch es sah nicht so aus, als wäre Tala davon abgestoßen.
„Zieh dich aus!“, hörte Ricky Talas dunkle, vor Verlangen heisere Stimme, und stöhnte auf.
Tala rutschte ein wenig von ihm ab, Ricky setzte sich auf und zerrte sich in einer hektischen Bewegung den Pullover über den Kopf. Während sein Kopf im Rollkragen steckte und er quasi blind war, fühlte er die schlanken Finger an seiner Hose herumnesteln. Im gleichen Moment, in dem sein Oberteil zu Boden fiel, rutschte auch seine Jeans samt Shorts nach unten.
Augenblicklich ließ sich Ricky auf den Rücken sinken. Er hob die Hüfte ein Stück an, seine Hose verschwand zusammen mit den Wollsocken, als hätte es sie nie gegeben. Ricky konnte sich nicht daran erinnern, sich je im Leben so gehen gelassen zu haben, aber Tala gab ihm keine Chance, auch nur für eine Sekunde runterzukommen. Tatsächlich verlor er nicht ein bisschen Zeit. Ricky schaffte es kaum die Arme zu heben, da lehnte sich Tala nach vorne und kniete auf allen vieren über ihm, wie ein wildes Tier über seiner Beute.
Auffordernd drängte sich ein starkes Bein in Rickys Schritt und er stöhnte wild auf. Als Ricky die Hände an die kräftige Hüfte schob, die sich so dicht über seiner befand, senkte sich Talas Kopf hinab. Besitzergreifend biss er ihm in den Hals. Nicht kurz und neckend, nein er hielt den Biss, fast als wolle er klar machen, dass Ricky sich nicht bewegen sollte. Ein tiefes Grollen wich aus Talas Kehle. Es klang wie Musik in seinen Ohren und Rickys Finger suchten sich erneut einen Weg in seine Hose und schlossen sich um einen harten, pulsierenden Schwanz, wie er Ricky noch nicht untergekommen war.

„Oh Gott …“ Ricky stöhnte. Seine Beine schoben sich automatisch weiter auseinander bei dem Gedanken, von diesem Teil eingenommen zu werden. Die schiere Lust verbrannte ihn.
Jede Faser seines Seins drängte sich Tala entgegen, sein Becken zuckte nach oben, um Kontakt zu Talas zu bekommen. Abermals drang das tiefe Knurren an seine Ohren, die Vibrationen dieses Lauts fuhren ihm direkt in den Unterleib. Aus Reflex erwiderte er das Knurren und war für eine Sekunde überrascht, dass es sich ebenso animalisch anhörte wie Talas. Ricky bemerkte das wilde Aufblitzen in Talas Augen, für einen winzigen Moment verstärkte sich der Biss an seinem Hals, dann wurde Ricky losgelassen.
Er stöhnte rau auf, als Tala sein Gewicht verlagerte, sich auf einen Unterarm stützte und in seinen Schritt fasste. Fast hob es ihn von der Decke, auf der sie lagen, als sich die kräftigen Finger fest um sein Geschlecht schlossen und sanft daran zu reiben begannen.
Ricky warf den Kopf in den Nacken, er bebte, als würde er elektrische Schläge erhalten, sehnsüchtiges Wimmern perlte über seine Lippen.
„Ich … ich will dich …“ Ricky jammerte lusterfüllt und nahm seine ganze Willenskraft zusammen, um Tala ins Gesicht zu schauen.
„Falsch!“, entgegnete Tala mit heiserem Knurren. „ICH will DICH!“
Das wollte Ricky wirklich schwer hoffen, ansonsten stimmte etwas nicht mit seiner Menschenkenntnis. Benommen schaute er in die dunklen Augen über sich und grollte lustvoll auf. Seine Nägel krallten sich in Talas Oberarme, der die Hand fester um sein Glied schloss. Es war ein quälender Rhythmus, der alles versprach und rein gar nichts brachte. Frustriert stöhnend warf Ricky den Kopf zurück und drängte seine Hüfte nach oben.
Gerade schoben sich Rickys Hände in Talas Schritt, als erneut das tiefe Knurren aufkam. Talas Zähne packten ihn von Neuem und Ricky war sicher, dass davon am nächsten Tag Spuren zu sehen sein würden. Instinktiv löste er seine Hände von dem schönen Körper. Die Fronten waren endgültig geklärt. Rickys Zurückhaltung allerdings wurde belohnt, denn jetzt, da er sich lediglich Halt suchend in die Decke krallte, tastete Tala sich tiefer. Ricky spürte die starken Finger an seinem zuckenden Muskelring, der mit jeder Berührung aufgeregter versuchte, etwas in sich zu ziehen.
„Ja … bitte …“, krächzte Ricky. Der Schmerz an seinem Hals war zu einem süßen Nichts verklungen bei all dem Verlangen, das in diesem Moment durch seine Adern pumpte.
Wieder wurde Ricky enttäuscht, wenn auch nicht für lange. Tala zog die Hand zurück, was Ricky auf der Stelle aufschnauben ließ, doch nur, um die Finger in die Teetasse zu tauchen und anschließend den engen Ring zu durchbrechen. Ricky stöhnte ungezügelt auf, als er so eingenommen wurde, und hob sich dem Lust bringenden Eindringling entgegen. Tala schien das nicht sonderlich zu beeinflussen, er drang in einer gleichmäßigen Bewegung weiter vor, bis er den Finger vollständig in den engen Tunnel versenkt hatte.
Ricky überstreckte den Kopf in den Nacken, er strich fahrig über die Decke, klammerte sich in den Wollstoff, bis er spürte, dass die Fasern nachgaben und rissen.
Gott, war das geil! Allein dieser eine Finger brachte ihm schon mehr als so mancher Fick, den er in New York gehabt hatte. Gerade wollte er Tala nach mehr anbetteln, als der seine Hand in Bewegung setzte. Mit jedem neuen Zustoßen keuchte Ricky heftiger auf, wand sich schamlos unter Tala, spreizte seine Beine noch weiter. Wie durch Watte hörte er dunkles Lachen, dann wurde sein Muskel weiter aufgedrückt, als Tala einen zweiten Finger in ihn schob.
Ricky riss die Augen auf, doch sehen konnte er so gut wie gar nichts. Einzig bunte Sternchen tanzten vor seiner Netzhaut und alles um ihn her drehte sich. Wie war es möglich, dass alleine diese Berührungen ihn so dermaßen um den Verstand brachten? Wimmernd und keuchend bäumte er sich auf. Tala drängte die Finger langsam tiefer, zog sie zurück und schob sie gleich darauf wieder in den engen Tunnel. Mit einem Mal wurde diese interne Massage heftiger. Talas Finger bewegten sich schneller und Ricky schnappte nach Luft. Mit einem Ruck riss er an der Decke. Das Geräusch des reißenden Stoffes jagte ihm eine Gänsehaut über den Rücken. Talas dunkles Lachen wurde ein wenig lauter.
Ricky hörte, wie Tala etwas sagte, mehr als diese angenehme Stimme, die seinen Kopf vollkommen ausfüllte, nahm er nicht wahr. Er verstand die Worte nicht, allerdings war ihm das egal. Er wollte mehr spüren. Sein ganzer Körper verzehrte sich nach Berührungen. Talas Finger in seinem Inneren waren indes das Einzige, was er bekam, und so landeten Rickys Hände automatisch auf seinem eigenen Körper. Er krallte sich gierig in die eigene Brust, hob die Hüfte an und kratzte und streichelte seinen eigenen Leib.
Bis zu dem Moment, in dem Tala mit einem entschiedenen Ruck die Finger aus ihm zog. Ricky winselte enttäuscht, merkte aber, wie ihn die kräftigen Hände einfach umdrehten.
„Knie dich hin!“, befahl Tala mit einem Ton, der jegliche Motivation zu möglichem Widerspruch im Keim erstickte. Gehorsam ging Ricky auf alle viere. Er hörte leises Plätschern, gleich darauf wurde sein Eingang wieder aufgedrückt und ausgefüllt. Kraftlos knickten Rickys Arme ein, bis er mit der Brust auf der Decke lag, ein grober Griff in seine Haare sorgte dafür, dass er sich aufrichtete.
Er schrie ungezügelt auf, als sich Tala mit einem harten Ruck in ihn rammte. Sein ganzer Unterleib zuckte ekstatisch, Rickys Atem strömte in hektischen, heißen Wellen über seine Lippen. Das war … gigantisch. Im wahrsten Sinn des Wortes. Ricky konnte sich nicht erinnern, jemals in seinem Leben derart ausgefüllt gewesen zu sein. Allein das war so berauschend, dass er dachte, auf der Stelle zu kommen, falls sich Tala auch nur im Geringsten bewegte. Doch Tala hielt still, Ricky hörte seinen rasselnden Atem. Scheinbar hatte Tala ebenfalls damit zu kämpfen, nicht zum Höhepunkt zu kommen.
Ricky wusste nicht, wie lange sie so unbeweglich auf der Decke knieten, es schien eine Ewigkeit dauern. Das wilde Zucken seines Anus’ hatte nachgelassen, sein Muskelring lag eng um den mächtigen Pfahl, der sich in ihm befand.
Ohne Vorwarnung begann Tala, sich in ihm zu bewegen. Doch es war nicht nur das, was ihn atemlos aufschreien und stöhnen ließ, eher die Dominanz, mit der Tala ihn in seiner Position hielt. Die Hand, die sich in Rickys Haar krallte, zog daran und bog sich gleichzeitig etwas, und sorgte so dafür, dass Rickys Kopf weit nach hinten gebogen wurde. Die andere Hand hatte ihn fest an der Hüfte gepackt. Tala bestimmte einfach alles. Den Rhythmus der Stöße, die Härte, die Geschwindigkeit. Sogar Rickys Stöhnen schien er zu kontrollieren, denn der hatte mit einem Mal das Empfinden, dass Tala auf ihm spielte wie auf einem Klavier.
Wenn Ricky etwas in sich zusammen sank, zog Tala ihn hoch, wenn er versuchte den Kopf nach vorne zu reißen, festigte sich der Griff in seinem Schopf, und wenn Ricky versuchte, sich der Hüfte hinter sich entgegen zu drücken oder ihr für einen Moment zu entkommen, drang das dunkle Knurren aus Talas Kehle.
Von einem Kampf um Dominanz konnte hier keine Rede sein. Von Anfang an hatte Tala die Zügel in der Hand gehalten und Ricky genoss es.
Er unterwarf sich freiwillig Talas Stärke, die ihn in rasender Geschwindigkeit in Richtung Orgasmus hetzte. Mit jedem einzelnen harten Stoß brachte Tala ihn näher an den Rand der Erlösung. Rickys Stöhnen wurde spitzer und heller, bis es nur noch ein atemloses Wimmern war, das er bei jeder Bewegung in seinem Inneren ausstieß. Tala zog sich komplett aus Ricky zurück und kehrte mit einem kraftvollen Stoß zurück – und zauberte so bunte Sternchen vor Rickys Augen. Seine Arme knickten ein, sein ganzer Körper erzitterte, Hitze explodierte in seinen Lenden und sein Samen sprudelte in heißen Schüben aus ihm, um auf die Decke zu tropfen. Hinter sich hörte er Talas raues Stöhnen, im nächsten Augenblick fühlte er den heißen Erguss in sich. Ganz automatisch verengte er sich ein letztes Mal haltlos keuchend um Tala.
Der Griff in seinen Haaren lockerte sich, Ricky sank ganz zu Boden und versuchte, zu Atem zu kommen.
Tala bewegte sich weiter in seinem Inneren. Nun war jeder Stoß sanft und langsam, wenn auch nicht weniger intensiv. Ricky lächelte leicht, als er spürte, wie der schwere Körper sich nach vorne senkte und ihn unter sich begrub. Er fühlte die großen Hände auf seinem Körper, hörte den dumpfen Herzschlag und genoss das Gefühl, vollkommen eingenommen zu werden.
Talas Gesicht schmiegte sich gegen seine Wange und Ricky spürte weiche leichte Küsse auf seiner glühenden Haut. Die harte Dominanz verebbte und machte einer Sinnlichkeit Platz, die Ricky in diesem Moment genauso genoss wie zuvor den festen Griff.
„Du gehörst mir“, raunte Tala ihm nach einer Weile ins Ohr.
Oh ja, das würde Ricky auf der Stelle unterschreiben. Wer wollte nicht so einem Mann gehören? Der Duft nach Wald, der von Tala ausging, hatte sich gewandelt, er war herber geworden.
Als Rickys Sinne allmählich zurückkehrten und ihm das Denken wieder möglich machten, fielen ihm so viele Fragen ein, dass er nicht wusste, welche er zuerst stellen sollte. Tala schob seine Arme unter ihm hindurch und drehte sich mit ihm zusammen um, ohne dabei sein nach wie vor heißes Glied aus Rickys Leib zu ziehen. Sanft streichelten die großen Hände über Rickys Körper, und Ricky war froh, in dieser Lage endlich frei atmen zu können.
Er schloss die Augen, genoss die Streicheleinheiten und die Hitze schweigend. Blieb zu hoffen, dass Tala nicht jeden Neuankömmling in dieser Gegend so begrüßte.
„Warst du tatsächlich der Hund?“, war die erste Frage, die Ricky dann doch stellte. Talas raues Lachen spürte er mehr, als dass er es hörte.
„Kennst du den Unterschied zwischen einem Hund und einem Wolf nicht?“, vernahm er die leise Antwort an seinem Ohr. Ricky fühlte, wie sich seine Wangen erhitzten und Verlegenheit in ihm aufstieg. Wolf, nicht Hund. Klar. Aber wer rechnete denn schon mit einem beigen Wolf? Okay, er musste zugeben, noch nie einen richtigen Wolf gesehen zu haben – er konnte also nicht einmal mit Sicherheit sagen, ob beige oder grau nicht durchaus normal für einen Wolf waren. Er hatte sie sich stets einfach schwarz vorgestellt.
„Du bist also ein Wolf“, sagte er ein wenig beschämt, und erhielt dafür ein Nicken, das er kratzig an seiner Wange fühlte. „Wie ist das möglich?“
Tala seufzte, ehe er antwortete.
„Es gibt ein paar Menschen, die dieses Gen in sich tragen. Einige von uns haben sich hier gesammelt und passen auf die Dörfer auf, andere leben in ähnlich unbesiedelten Gegenden über die ganze Welt verteilt.“
Das widersprach so ziemlich allem, was Ricky dank der Filmindustrie über Werwölfe wusste, stellte er resigniert fest. Am Überraschendsten war jedoch die Tatsache, dass es solche Wesen überhaupt gab. Bisher hatte er Werwölfe, Vampire, Ghouls und Elfen für Auswüchse überreizter Fantasie gehalten. Nun, zumindest bei Werwölfen musste er diese Meinung revidieren.
„Und da du mich gebissen hast“, begann Ricky und fuhr sich selbst über den Hals, wo Tala die Zähne in seine Haut gegraben hatte, „werde ich mich auch in einen Werwolf verwandeln?“
Wieder dieses dunkle Lachen. Tala schüttelte den Kopf, seine Hand fuhr über Rickys Brust nach oben und legte sich sanft um seinen Hals.
„Also erstens habe ich dich nicht verletzt und zweitens“, Tala drückte mit dem Daumen gegen Rickys Kieferknochen, sodass er den Kopf drehen und Tala ansehen musste, „ist der Wolf in mir keine Krankheit, mit der ich jemanden infizieren kann. Verstanden? Entweder man ist ein Wolf oder man ist keiner.“
Ricky spürte leichte Hitze in sein Gesicht steigen und er nickte langsam.
„Okay …“
Talas Blick fesselte ihn und sorgte dafür, dass alle anderen Fragen aus seinem Kopf verschwanden. Er reckte sich etwas und wollte von diesen herrlichen Lippen kosten, doch Tala wich dem Kuss mit einem Grinsen aus, bis Ricky es aufgab. Kaum dass er sich zurückziehen wollte, zog Tala ihn dichter und nahm seine Lippen einmal mehr in Besitz. Der Kuss war heiß und dauerte lange, erneut waren Talas Hände überall, sodass Rickys Glied abermals erregt zu zucken anfing. Tala löste den Kuss und linste hinunter zu Rickys Körpermitte.
„Wie ein ungezügelter junger Wolf“, raunte er dunkel und entlockte Ricky ein erschöpftes Stöhnen, als seine Hand sich um das zuckende Glied legte. „Hältst du wirklich so viel aus?“
Diese Frage empfand Ricky als freche Herausforderung. Mit zusammengezogenen Augenbrauen sah er ihn an und grinste.
„Warum sollte ich nicht?“

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